Foto: Rupert Kittinger-Sereinig
Eine Musiktherapie kann sich positiv auf die Ohrgeräusche auswirken und zu einem dauerhaften Erfolg bei der Tinnitus Behandlung führen. Das Ziel der Musiktherapie ist, das neuronale Netzwerk im Gehirn das für die Entstehung ständiger Ohrgeräusche verantwortlich ist, wieder aufzulösen. Den Nervenzellen soll es durch diese Form der Tinnitus Behandlung ermöglicht werden alte Verknüpfungen im Tinnitus-Netzwerk aufzulösen und sich neu organisieren.
Bei der Tinnitus Behandlung wurden mit dieser Therapie auch im chronischen Stadium gute Ergebnisse erzielt. Viele Patienten empfanden ihre Ohrgeräusche nach der Therapie als nicht mehr so quälend, bei einigen verschwanden sie durch diese Art der Tinnitus Behandlung sogar ganz.
Die Tinnitus Behandlung durch Musiktherapie baut sich auf 3 Säulen auf:
Das ist keine Psychotherapie im eigentlichen Sinn. In einer ausführlichen Beratung erfährt der Patient warum er unter Ohrgeräuschen leidet und wie sie entstehen. Er lernt beim Counselling wie das was wir hören im Gehirn verarbeitet wird.
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- Die Entstehung des neuronalen Netzwerks das die Ursache für chronische Ohrgeräusche ist wird erklärt. Beim Counselling werden alle Befunde der bisherigen Tinnitus Behandlung mit einbezogen. Von großer Wichtigkeit ist auch wann die Ohrgeräusche das erste mal aufgetreten sind, welche individuellen Ursachen dafür in Frage kommen und wie lange die Geräusche schon andauern.
- Auch der Schweregrad und der selbst empfundene Leidensdruck spielen dabei eine große Rolle. Die Hilflosigkeit und die Ängste des Patienten im Umgang mit seinem Ohrensausen werden beim Counselling abgebaut um eine positivere innere Einstellung zu erreichen (radikale Akzeptanz).
Die zweite Säule der Tinnitus Behandlung beinhaltet Stressmanagement.
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- Stressmanagement bedeutet zu lernen, wie man in bestimmten Situationen besser mit den Ohrgeräuschen umgehen kann. Wann und warum stresst mich das Rauschen im Ohr eher mehr und in welchen Situationen ist es für mich besser zu ertragen.
- Ziel ist es für Belastungssituationen eine neue Strategie zum Stress abbauen bei Tinnitus zu erlernen. Die Bewertung von Geräuschen durch negative Emotionen wird hinterfragt. Durch eine andere Bewertung der Töne kann ihnen ihre emotionale Bedrohung genommen werden.
- Wenn Töne nicht mehr bedrohlich sind, dann können sie einen auch nicht mehr so erschrecken. Wenn als Begleiterkrankung eine Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit) mit im Spiel ist, dann ist Stressmanagement bei der Tinnitus Behandlung ein guter Therapieansatz.
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Die dritte Säule der Tinnitus Behandlung ist die Soundtherapie.
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- Der Patient soll sich nicht mehr in erster Linie auf seine Tinnitus-Töne konzentrieren. Das Gehirn soll wieder fähig werden die Hauptaufmerksamkeit auf Töne von außen zu lenken. Dazu wird ein neues Konzept der eigenen Wahrnehmung erarbeitet.
- Zuerst wird mit Hilfe eines Tongenerators das Tinnitusgeräusch in der gleichen Höhe und Lautstärke erzeugt, wie es von dem Betroffenen selbst gehört wird. Dann wird der Tinnitus-Ton, unterstützt von den Tönen eines Instrumentes akustisch dargestellt. Der Patient lernt einen Ton, der seinem Tinnitus Ton ähnlich ist, nachzusummen. Während dessen wird Ihm über Kopfhörer Musik auf die Ohren gespielt.
- Durch das Summen bei Musik wird dem Tinnitus Ton seine Bedrohlichkeit genommen.
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